MEDIZINISCHE SICHT
Die positive Wirkung der Clown Visiten ist wissenschaftlich bewiesen.
Viele Experimente und Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Spitalclowns
und Klinikclowns eine nachweisbare Wirkung haben.


Zahlreiche Studien der Gelotologie (Lachforschung) haben nachgewiesen,
dass beim Lachen nicht nur 135 verschiedene Muskeln aktiviert werden,
sondern dass Schmerzpatienten bereits nach wenigen Minuten beim Lachen eine
Erleichterung erfahren, da ihr Körper vermehrt entzündungshemmende Stoffe
produziert. Und dass bei Kindern, die vor Operationen von Clowns besucht
wurden, die Angst vor dem Eingriff deutlich sinkt.
Kinder, die einen Clownbesuch im Spital erhalten, haben weniger Angst, empfinden weniger Schmerzen während invasiver Operationen
und berichten von einem höheren allgemeinen Wohlbefinden.

Spitalclowns können die psychosoziale Gesundheit von kranken Kindern verbessern, ihre Schmerzen und Ängste lindern und somit negative psychische Folgen eines Krankenhausaufenthalts reduzieren. Das zeigt eine aktuelle internationale Studie, die das British Medical Journal im Oktober 2020 veröffentlichte.
Die Ergebnisse der wichtigsten Einzelstudien im Überblick:
- In Angstzuständen produziert die Niere vermehrt Adrenalin. Das kann zu Herzrasen, erhöhtem Blutdruck und Luftnot führen. Studien zeigen, dass Clowns den Kindern die Angst vor einer Operation nehmen (Dionigi et al. 2014) und sogar Beruhigungsmittel wie Midazolam ersetzen können (Golan et al., 2009; Vagnoli et al., 2010).
- 15 Minuten Lachen verringert die Schmerzempfindlichkeit. Beim Lachen muss sich der Körper anstrengen und dabei werden Endorphine freigesetzt. Endorphine sind Botenstoffe, die die Wirkung von Schmerz blockieren und Glücksgefühle im Körper produzieren (Dunbar et al. 2011). Die Clowns können so bei invasiven Behandlungen (Goldberg et al., 2014, Meiri et al., 2016) und nach einer Operation (Kocherov et al. 2016) den Schmerz lindern, indem sie die kranken Kinder zum Lachen bringen.
- Clownvisiten stärken auch die psychosoziale Gesundheit der kleinen Patienten. Chronisch kranke Kinder, die regelmäßig von Clowns im Krankenhaus besucht werden, leiden nachweislich weniger an Depressionen (Pinquart et al. 2011).
- Hospitalisierte Kinder sind regelmäßig unangenehmen Untersuchungen ausgesetzt. Bei andauernder körperlicher und psychischer Belastung produziert der Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol. Humorforscher wie Lee S. Berk belegen, dass Lachen den Cortisol-Level senkt. Kinder, die vor einer Untersuchung - wie Blutabnahme oder Allergietest - von einem Clown besucht werden, sind dementsprechend ruhiger und benötigen in der Regel weniger bis keine beruhigenden Psychopharmaka (Viaggiano et al, 2015).